Gegen Artenschwund und Flächenfraß – gemeinsamer Austausch mit Julia Eisentraut und Martin Metz 4. November 20244. November 2024 | Melanie Reichert Unsere Landtagsabgeordnete Julia Eisentraut und Martin Metz, Sprecher für Straßenverkehr der GRÜNEN Landtagsfraktion, haben sich letzte Woche im Umweltzentrum Heerser Mühle über den geplanten Bau der B239n und den gesamten Streckenzug informiert. Nach einem Rundgang über das Gelände fand ein gemeinsamer Austausch mit der Bürgerinitiative „B239n – Nein Danke!“, dem Trägervein des Umweltzentrums Heerser Mühle und vielen engagierten Bürger*innen statt. Ulrich Niebuhr, Vorsitzender des Trägervereins des Umweltzentrums, und Volker Schubach von der Lagenser Bürgerinitiative „B239n – Nein Danke!“ haben dabei zu Beginn einen aktuellen Sachstand über das fragwürdige Projekt gegeben, denn „die Bundesstraße 239n wäre der wohl größte und schwerwiegendste Eingriff in das Ökosystem Lippes in diesem Jahrhundert“. Ulrich Niebuhr setzte sich für einen Ausbau in Teilbereichen der alten B239 ein: „Mit einer intelligenten Vernetzung der Ampelanlagen auf der Strecke und dem Ausbau einiger Kreuzungsbereiche kann ein ähnlicher Nutzen bei deutlich geringeren Kosten – und zwar um den Faktor 10 (!) – erreicht werden.“ Zur Erinnerung: Allein für den Neubau der Bundesstraße 239n zwischen der A2 bei Herford und der B239/alt zwischen Lage und Detmold werden mittlerweile 187.300.000,00 Euro (Nettokosten, Stand September 2024) veranschlagt. Das Gesamtprojekt mit allen Nebenkosten wird nochmal deutlich teurer werden. Und der größte erwartbare Nutzen dabei ist nur eine gut 60 Sekunden kürzere Fahrtzeit auf der Gesamtstrecke zwischen Herford und Lage. Martin Metz berichtete, dass das Prinzip „Erhalt vor Neubau“ an dieser Stelle auch für die heimische Wirtschaft entscheidende Vorteile hätte, denn kein Unternehmen möchte die nächsten zehn Jahre mit Großbaustellen konfrontiert werden. Oder erstmal viele Jahre auf weitere Planverfahren warten. Für traditionsreiche Betriebe von Bad Salzuflen bis Lage würden jahrelange Planung und Baumaßnahmen massive Einschränkungen zur Folge haben, anstatt schnell effektive Verbesserungen zu erzielen. Julia Eisentraut hatte zu dem Termin eingeladen und ordnete die Diskussion um den Neubau der B239n angesichts der wichtigen Herausforderungen ein: „Wir müssen die Klimakrise und der Verlust der Artenvielfalt bewältigen. Gerade weil diese Themen aktuell in den Hintergrund treten, begrüße ich das starke Engagement der Bürgerinitiative „B239n – Nein Danke!“ für eine nachhaltige Verkehrsplanung. Auch für mich ist klar: Bei Straßenbau muss Erhalt Vorrang vor Neubau haben!“ „Durch den Neubau würden 50 Hektar Naturlandschaften, Ackerflächen und Wohngebiete vernichtet und wichtige Naherholungsgebiete zwischen Bad Salzuflen und Lage zerstückelt. Die Durchkreuzung der Werreauen zerstört das letzte Naherholungs-Kleinod der Stadt Lage“, betonte Volker Schubach. Ob vernetzte Ampelanlagen, der Ausbau von kritischen Kreuzungen oder deren Umbau in Kreisverkehre, auch Umleitungen zu Stoßzeiten – es gibt zahlreiche moderne Alternativen für eine zukunftsorientierte Verkehrspolitik. Melanie Reichert, Mitglied im Rat Bad Salzuflens und Vorsitzende des Ausschusses für Klima, Umwelt und Verkehr lobte den konstruktiven Austausch zwischen den beiden Landtagsabgeordneten und den engagierten Personen vor Ort und betonte, „dass der Klimawandel ein Umdenken in der Verkehrspolitik erfordert“.
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