Für mehr Schwimmunterricht und ein Konzept zur besten Ausnutzung der Schwimmflächen

Bereits vor der Corona Pandemie konnten viele Kinder und Jugendliche in Deutschland nicht sicher schwimmen. Knapp bemessene Schwimmzeiten führten schon vor 2020 zu langen Wartelisten für Kurse zum Erlernen der Schwimmfähigkeit sowie das weitere Training der Schwimmfähigkeit. Pandemiebedingt hat sich die Lage nun signifikant verschärft.

Diese allgemeine Entwicklung lässt sich auch im Stadtgebiet von Bad Salzuflen beobachten, zusätzlich verstärkt durch die Renovierung, und die damit einhergehende Schließung, des Hallenbades Lohfeld. Der Schwimmunterricht in den städtischen Schulen ist seit Pandemiebeginn nicht oder nur eingeschränkt möglich gewesen, die Angebote der DLRG mussten entfallen und auch Vereine konnten keinen Schwimmunterricht erteilen. Dadurch sind die Wartelisten für Anfängerkurse erheblich länger geworden.

Sicheres Schwimmen-Können gilt aber als grundlegende motorische Fähigkeit und muss als zwingend notwendig angesehen werden, denn Ertrinken ist in Deutschland noch immer eine der häufigsten Todesursachen im Kindesalter. Darum ist der Schwimmfähigkeit von Kindern und Jugendlichen nicht nur in gesundheitlicher und psychosozialer Hinsicht ein hoher Stellenwert beizumessen. Dabei sei darauf hingewiesen, dass das Seepferdchen-Abzeichen keine Gewähr für sichere Schwimmfähigkeit bedeutet. Diese ist erst mit dem bronzenen Schwimmabzeichen gegeben.

Das Erreichen der Schwimmfähigkeit ist Teil des staatlichen Bildungsauftrags. Nach Auffassung der Landesregierung sollte jedes Kind am Ende der Grundschulzeit, spätestens aber am Ende der 6. Klasse sicher schwimmen können. Um diesem Anspruch in Bad Salzuflen gerecht zu werden, müssen Belegungsfenster in den Belegplänen der Bäder neu justiert werden. Dieses Vorhaben kann nur im Zusammenwirken der Verwaltung mit den Stadtwerken als Betreiber der beiden öffentlichen Schwimmbäder (Hallenbad Lohfeld und Begabad) unserer Stadt gelingen und sollte auch die Schulen und Vereine im Stadtgebiet einbeziehen.

Deshalb beantragen die Fraktionen von GRÜNEN und CDU:

  1. In Abstimmung mit allen Schulen, allen Anbietern von Schwimmkursen und Schwimmvereinen im Stadtgebiet, wird der Bedarf an Schwimmflächen für Schwimmkurse, Schulschwimmen und Schwimmtraining ermittelt.
  2. Bei den Stadtwerken wird abgefragt, wie viele Schwimmflächen mit Wiedereröffnung des Lohfeld Bads zu welchen Uhrzeiten für Schwimmkurse, Schulen und Vereine zur Verfügung gestellt werden können.
  3. Auf Grundlage dieser Erhebungen erstellt die Verwaltung ein Konzept zur optimalen Ausnutzung der Schwimmflächenkapazitäten.