Besichtigung der Kläranlage Ziegelstraße

Von links nach rechts: Katrin Klei, Torsten Kraatz, Angelika Juring, Robert Erzenjak, Christine Fanenbruck, Frank Lücke

Pressemitteilung vom 24.06.2016

Ortstermin Klärwerk: Abwassermanagement für 55.000

Die Grünen haben sich am 20. Juni 2016 die zentrale Kläranlage an der Ziegelstraße zeigen lassen. „Wir wollten sehen, wofür die Abwassergebühren gebraucht werden und warum dort viel Geld verbaut ist und weiter investiert wird“, erklärt Katrin Klei, Ratsfrau und neue Geschäftsführerin der Grünen-Fraktion.

Abteilungsleiter Torsten Kraatz und Betriebsleiter Robert Erzenjak führten durch das Gelände. Die Funktion der verschiedenen Reinigungsstufen wurden an den jeweiligen Stellen erklärt. In der mechanischen Durchkämmung der Abwässer werden Feststoffe herausgezogen, sortiert und entsorgt. Danach folgt die biologische Reinigung, in der in großen Becken das Wasser ständig bewegt wird. Bakterien tun dort ihre Arbeit. In der chemischen Klärstufe wird das Wasser schließlich von chemischen Bestandteilen gesäubert. Nach Zwischenlagerung in den drei so genannten Schönungsteichen, ein Biotop für Enten und andere Tiere, wird das gereinigte Wasser in die Werre geleitet.

Derzeit ist in der Debatte, ob in einer vierten Stufe die bisher nicht übrig bleibenden Rückstände aus Medikamenten und anderen Substanzen in Modellversuchen entfernt werden können. Torsten Kraatz sieht das bisher kritisch, weil es keine Grenzwerte für das Dutzend Stoffe gibt, die nicht ins Trinkwasser gehören.

Bisher nicht zu lösen ist das Problem der steigenden Menge an Nanopartikeln, die sich z.B. in Kunststoffmischgeweben (z.B. Fleece und Funktionswäsche) und Kosmetika befinden. Letztlich wird alles über die Flüsse in die Meere geleitet. „Irgendwann kommen all diese Verschmutzungen dann zum Beispiel über Fische wieder zu uns zurück“, stellt Robert Erzenjak fest.

Auf die Frage nach der Beherrschung von Unwetterereignissen (Starkregen) und Verunreinigungen durch unvorhergesehenen Chemikalieneintrag erklärten Erzenjak und Kraatz, dass dies von den insgesamt 11 Mitarbeitern gut beherrscht werde. „Wir sind von der Komplexität der Aufgaben und der Kompetenz der Mitarbeiter sehr beindruckt. Wir verstehen die Vorgänge jetzt besser“, äußerte sich Ratsfrau Angelika Juring nach der Begehung. „Arbeiten, die für uns alle lebenswichtig sind, geschehen eben oft außerhalb unseres Blickfelds.“

Von links nach rechts: Katrin Klei, Torsten Kraatz, Angelika Juring, Robert Erzenjak, Christine Fanenbruck, Frank Lücke

Beitragsbild von Ingo Scheulen