Erneuerung und Chancen nach Sturmschäden

In einem Rundgang durch den Bad Salzufler Stadtwald haben wir uns von Förster Alexander von Leffern die drei Hauptaufgaben erläutern lassen:

  • Der Stadtwald bietet eine wunderbare Erholungsfunktion für Familien, Sportler und Naturfreunde.
  • Er erfüllt eine Schutzfunktion für den Biotop- und Artenschutz,
  • und eine Nutzfunktion für die Forstwirtschaft.

Durch eine nachhaltige Waldbewirtschaftung werden die eigenen Unterhaltungskosten getragen und überschüssige Gewinne fließen in den städtischen Haushalt. Jedoch stellt der voranschreitende Klimawandel die Forstämter vor neue Herausforderungen, um die Wälder in den kommenden Jahren ertragreich und robust aufzustellen.

Der Sturm Friederike hat im Jahr 2018 eine große Schneise in die Mitte des Obernberges geschlagen. Damit wurden die meisten 50-jährigen Fichten an dieser Stelle umgehauen. Der Schaden ging in die Millionenhöhe und die enorm personalaufwendigen Aufforstungsarbeiten sind noch längst nicht abgeschlossen. Schon 2007 hatte der Orkan Kyrill großen Schaden angerichtet und die Häufigkeit und Intensität dieser Wetterereignisse wird sich durch die Klimaveränderungen verstärken.

Mehrere Baumsorten wie Buche, Douglasie und Eiche vermischt aufzustellen, hilft dem Wald sich robuster auf solche Ereignisse einzustellen. Aber nicht nur Stürme, sondern auch Pilze und Käfer befallen die Bäume. Die Fichte wird vom Borkenkäfer befallen, die Eiche vom Schwammspinner, Ahornbäume haben die Ruß-Rinden-Krankheit und es gibt ein Eschentriebsterben. Die Sterblichkeit der Wälder hat sich zwischen 1984 und 2016 verdoppelt. Zu den Hauptursachen gehören die klimatischen Veränderungen, wodurch die Bäume durch direkte Sonneneinstrahlung, Hitze und Dürre gestresst und dadurch anfälliger für Krankheiten werden bzw. sich Pilze und Käfer ausbreiten.

Nach dem Sturm Friederike ist der Holzpreis bis heute eingebrochen. Verkauft und verschifft wird größtenteils nach Asien, dabei bietet sich Holz als idealer Rohstoff beispielsweise in der lokalen Bau-, Möbel und Textilindustrie an. Hierauf muss Politik verstärkt achten und lokale Beschaffungsmärkte fördern.